Ich bin der Weg


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From: "Believe", by Savatage band.

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Das Wiegenlied der Mutter Gottes

Maria und Joseph,
Wie ziehn sie geschwinde
Durchs Wüstental
Mit dem göttlichen Kinde,
So bleiern die Wolken,
So glühend die Luft!
Und giftige Schwaden
In Höh’ und in Kluft!
Im glühheißen Sande
Mit silberner Welle
Auf Meilenweite
Nicht Bach noch Quelle!

Und durch die Dünste
So trüb und rot
Die Abendsonne
Wie winkender Tod!
Das Kindlein erwacht;
Die Lippen so trocken,
Mit Staub überrieselt
Die goldigen Locken!
So glutdurchzittert
Der Wüstenwind!
Da weint und wimmert
Das himmlische Kind.

Nun zieht an die Brust
Die Mutter den Kleinen
Und spielt und lächelt
Und stillt sein Weinen;
Und zart und leise
Die Luft durchzieht
Von ihren Lippen
Ein Wiegenlied.
Das klingt so süß
Wie Windesgeflüster,
Wie himmlische Sänge.

Das flutet so wonnig
Durch Tal und Kluft,
Da regt sich die starre,
Die trotzige Luft.
Das weinende Kind
Sie kühlend umfächelt,
Bis sanft und holdselig
Sein Aug’ wieder lächelt.
Die Sonne will lauschen
Der süßesten Frau,
Da stiebt auseinander
Der Wolken Grau.

Die giftigen Dünste
Entweichen geschwinde,
Und azurner Himmel
Nun lächelt dem Kinde.
Und darüber der Sonne
Stillfreundliches Gold
In rosigen fluten
Den Schleier entrollt.
Und tief unterm Sande,
Dem todesschwülen,
Da sitzt ein Quellchen
Gemächlich im Kühlen.

Doch wie die Klänge
Ihm treffen das Ohr,
Da bricht es im Sturme
Gewaltsam hervor.
Es möchte so gerne
Der Jungfrau zu Füßen
Mit silbernen Wellen
Die Reine grüßen
Und leis ihr berichten
Vom kühlen Grund,
Von schlummernden Blüten
Und Kieferlein bunt.

Am liebsten doch möchte’ es
Dem göttlichen Knaben
Die brennenden Lippen
In Ehrfurcht laben.
Und bei dem Quellchen
Im traulichen Heim
Von Blumen und Gräsern
Schläft manch ein Keim.
Dem kündet das Quellchen
Die Mär geschwinde
Von der herrlichen Frau
Und dem süßesten Kinde.

Da stürmt es nach oben
In raschem Lauf,
Da hebt sich im Sande
Manch Köpfchen auf,
Zum Teppich sich webend
Dem Fuß der Reinen,
Dass sanft sie ruhe
Mit ihrem Kleinen.
Und eine Palme
Steht dorr und kahl
Und blitzzerborsten
Im Abendstrahl.

Die hört die Klänge
So süß entschweben
Und fühlt vor Entzücken
Ihr Herz erbeben.
Die sonst nur lauschte
Der Stürme Groll,
Ihr wird so selig,
So hoffnungsvoll.
Die dorren Hafern
Durchzieht ein Sehnen
Schon fühlt sie’s mächtig
Sich heben und dehnen.

Schon schwillt es und treibt es
Am Stamme hervor,
Von Blättern und Blüten
Ein wallender Flor.
Und köstliche Früchte
Dazwischen schwanken,
Zur Erde sich neigend
An zitternden Ranken.
Sie bieten als Labung
Sich lieblich und lind
Der süßesten Mutter,
Dem süßesten Kind.

Und die Englein im Himmel
Sie steigen hernieder
Und singen der Jungfrau
Holdselige Lieder,
Und fächeln und jauchzen
Dem Kindelein.

Da lächelt der Kleine
Und schläft wieder ein.
Und leise singt es
Und klingt durch die Auen:
"Im reinen Schoße
Der himmlischen Frauen,
Du Kindlein, so sonnig,
So freudenvoll,
Wir haben Wache;
Schlaf wohl, schlaf wohl!"

Hedwig Dransfeld 1871 - 1925

Das Weihnachtslied

(Mein Himmelreich)


Seit Gott erschuf das Reich der Klänge,
Erschallen tausendfach Gesänge
Dem Herzen traut und angenehm.
Doch niemals haben Menschenzungen
So sehr und süß ein Lied gesungen
Als jenes war zu Bethlehem.

Das Lob dem Herrn, so hört ich’s schallen,
Und Friede sei dem Menschen allen,
Die eines guten Willens sind.
Wohl um den Erdkreis klingt die Kunde
Von jener einzig großen Stunde,
Da uns erschien das Jesukind.

O tönt, ihr Harfen, klingt, Metalle,
O singt, ihr Pfeifen, Kehlen alle:
Dem Herrn die Ehr’, dem Menschen Fried’.
Fanfarenstoß, Kanonenbrummen,
Sie werden gänzlich einst verstummen
Vor diesem sanften Gotteslied.

Und wenn des Weihnachtsliedes Mahnen
Wir sind gedenk im heiligen Ahnen,
So wird in neuem Gottesreich
Das Osterlied, Posaunenrufen
Uns grüßen an des Thrones Stufen:
Der Friede, Kinder, sei mit euch!

Peter Rosegger 1843 - 1918

Das Weihnachtsbäumlein

Es war einmal ein Tännelein,

mit braunen Kuchenherzelein
und Glitzergold und Äpfelein fein
und vielen bunten Kerzelein:
Das war am Weihnachtsfest so grün,
als fing es eben an zu blühn.

Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stand’s im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
Die grünen Nadeln war’n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.

Bis eines Tages der Gärtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm -
hei! tat’s da sprühn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.

Christian Morgenstern 1871 - 1914

Aus der Kinderstube


Aus der Kinderstub’ ein Märchen.

Zu Weihnachten kann ein Pärchen
Zuckerwerk gesandt vom Bäschen -
war’s ein Jäger und ein Häschen,
war’s ein Schäfer und ein Lämmchen
neben einem Tannenstämmchen?
Nicht mehr weiß ich’s, kurz: ein Männchen
und ein Tierchen bei ‘nem Tännchen.
Und die Mutter sprach dem Ernst,
ihrem jüngsten, zu mit Ernst:
Dieses sollst du nur betrachten,
aber nicht zu essen trachten.
Doch, ihn erst zu prüfen eben,
ward ihm nur das Tier gegeben,
sie behielt den Mann zurücke,
das gereichte dem zum Glücke.
Denn sein Tierchen nahm das Bübchen,
sperrt es in sein Spielzeugschiebchen,
kam dann stündlich zu der Mutter:
Gib mir für mein Tierchen Futter!
Äpfel gab sie ihm und Semmeln,
was nicht Hasen taugt noch Hämmeln,
doch der Futter selber aß es,
meinte stets, sein Tierchen fraß es.
Als nun lang der arme Schlucker
so geweidet seinen Zucker,
und sein Auge dran geweidet,
war ihm diese Lust verleidet.
Er begann es zu belecken,
und es mochte süß ihm schmecken,
und mit einmal war das Köpfchen
ab dem zuckernen Geschöpfchen.
Und wie’s mit dem Haupt gelungen,
war das ganze bald bezwungen.
Als er nun nicht mehr um Futter
kam zu betteln bei der Mutter,
merkte sie, daß was geschehen,
sprach: Laß mich dein Tierchen sehen!
Und der Sünder stand betroffen.
Mutter sprach: ich will nicht hoffen,
daß du’s habest aufgegessen?
"Mutter, nein! doch aufgefressen."
Wie? gleich wilden Raubtierhorden?
"Ja! Ich war zum Wolf geworden;
weil du von dem Wolf doch immer
Abends uns erzählst im Zimmer."
Und du hast es ganz gegessen?
"Nur soviel der Wolf kann fressen,
nur das Tierchen, nicht das Tännchen.
Aber gib mir nur das Männchen,
das will ich bewahren besser."
Mutter sprach: Ein Menschenfresser
willst du werden ungeheuer?
Und das Kind war rot wie Feuer.
Doch sie sprach: Daß wird’s verbessern,
weil ich doch von Menschenfressern
Abends dir auch vorgetragen,
will ich’s Männchen dir versagen,
daß nicht etwa gar, mein Kindchen,
du’s verschlingest samt dem Flintchen.
Oder ob gesagt sie habe,
statt der Flinte: mit dem Stabe;
das kommt darauf an, ob Jäger
es gewesen oder Schäfer.

Friedrich Rückert 1788 - 1866

Das Vöglein auf dem Weihnachtsbaum

Ich hatt’ ein Vöglein, das war wunderzahm,
daß es vom Munde mir das Futter nahm.
Es flatterte bei meinem Ruf herbei
und trieb der muntern Kurzweil vielerlei,
drum stand das Türchen seines Kerkers auf
den ganzen Tag zu freiem Flug und Lauf.
Im Käfig war es aus dem Ei geschlüpft,
war nie durch Gras und grünes Laub gehüpft
und hatte nie den dunklen Wald geschaut,
wo sein Geschlecht die leichten Nester baut.
Und wie der Winter wieder kam ins Land,
das Weihnachtsbäumchen in der Stube stand,
da fand mein schmuckes, zahmes Vögelein
neugierig bald sich in den Zweigen ein.
Wohl trippelt es behutsam erst und scheu
dem Rätsel zu, so lockend und so neu,
doch bald war’s in dem grünen Reich zu Haus,
wie prüfend breitet es die Flügel aus;
so freudig stieg und fiel die kleine Brust,
als schwellte sie der Tannenduft mit Luft.
Und wie er nie vom Käfig noch erklang,
so froh, so schmetternd tönte sein Gesang!
Zum erstenmal berauscht vom neuen Glück,
kehrt es zu seinem Hause nicht zurück.
Hart an das Stämmchen duckt es, still und klein
und schlummert in der grünen Dämmrung ein.
Und sinnend sah ich lang des Lieblings Ruh
wie erst dem Spiel, dem zierlich heitren, zu,
als durch des Vogels Leib mit einemmal
sein seltsam Zittern wunderbar sich stahl;
das Köpfchen mit dem Fittich zugetan,
fing es geheim und süß zu zwitschern an:
Im Traum geschah’s ... und Wald und Waldeswehn
schien ahnungslos durch diesen Traum zu gehen.
Und seltsam überkam’s mich bei dem Laut!
Was nie das Tierchen lebend noch geschaut,
des freien Waldes freie Herrlichkeit,
nun lag es offen da vor ihm und weit ...
mich aber mahnt es einer anderen Welt,
und mancher Frage, zweifelnd oft gestellt,
und dieses Leben deuchte mir ein Traum
wie der des Vögleins auf dem Weihnachtsbaum.

Hermann von Schmid 1850 - 1880

Das Tannenbäumchen

Du dort in der Waldeskluft

Dunkelgrün mit harz’gem Duft,
Sprich, was willst du einst auf Erden,
Schmuckes Tannebäumchen ! werden?

Willst du stehn am Weg als Bank?
Sagt der Wandrer: Schönen Dank!
"Hat er erst bequem gesessen,
Wird er Rast und Dank vergessen."

Willst du First sein auf dem Dach?
"Sturm und Blitze drohn ihm Schmach."
Willst du sein ein Schiff im Meere?
"Fürchte mich vor Riff und Schere."

Willst du sein die Totentruh’,
Wo da waltet tiefe Ruh?
"Möchte fast danach mich sehnen,
Fielen drauf nicht bittre Tränen."

Werde nur erst stark und groß,
Findet sich von selbst dein Los.
"Zu erfreun, gleich hingegeben,
Hätt’ ich gern mein junges Leben."

Dacht’ ich’s doch; vom neuen Haus
Willst du wehn als Meisterstrauß.
"Ach! Der muss nach wen’gen Tagen
Seinem lust’gen Thron entsagen."

Ei, was willst du sonst denn sein?
Bist zu allem noch zu klein.
"Wer beglücken kann, der eile;
Kurzes Leben lässt nicht Weile."

"Borge meinen Reisern hold
Nüss’ und Äpflein, blank von Gold,
Zwischen meinem ernsten Dunkel
Weck’ ein fröhlich Lichtgefunkel."

"Und zur heil’gen Weihnachts stell’
Heimlich mich ins Stübchen hell;
In der Kinder lieb Gewimmel
Bring’ ich dann - den ganzen Himmel."

Karl Gottfried Ritter von Leitner 1800 - 1890

Das Tannenbäumchen

Im Wald, unter hohen Buchen versteckt,
hat sich ein Tannenbäumchen gereckt.
"Ich steh so ganz im Dunkel hier,
keine Sonne, kein Sternlein kommt zu mir,
hört nur die anderen davon sagen,
ich darf mich nicht vom Platze wagen.
Ach, ist das eine traurige Geschicht’,
und ständ so gern auch mal im Licht!"

Hoch durch den weiten Weltenraum
verloren flog ein goldner Traum,
flog hin und her im Lichtgefieder
und dacht: Wo laß ich heut mich nieder?
Ist wo ein Hüttchen dunkel und arm?
Hat wo ein Seelchen Kummer und Harm,
dem ich auf meinen leuchtenden Schwingen
könnt heute eine Freude bringen? -

Das Bäumchen steht in Licht und Schein.
Wie mag das wohl gekommen sein?

Jakob Loewenberg 1856 - 1929

Das Kölner Dombild

Es öffnen sich die Flügel weiter Pforten,

Die Jungfrau sitzt von goldnem Duft umwoben,
Sie ist zur Himmelskönigin erhoben,
Denn Gottes Sohn ist Mensch durch sie geworden.

Sie senkt den Blick voll göttlichen Akkorden,
Voll Lieb und Demut zu dem Kind, und oben
Müh’n zarte Engel sich, das Kind zu loben
In himmlischen geheimnisvollen Worten.

Sie singen: "Gott sei in dem Himmel Ehre,
Und allen guten, die mit uns verkünden
Des Ew’gen Lob, sei Friede auf der Erde."

Maria kann das Wunder nicht ergründen.
In frommer Einfalt spricht sie: "Kindlein, lehre
Mich, wie ich Deiner Gnade würdig werde."

Des Morgenlandes Fürsten, alte Weisen,
Geführt von einem wunderbaren Stern,
Begrüßen den allerhöchsten Herrn,
Ein kleines Kindlein, das sie Jesus heißen.

Und Helden auch, der Waffen starkes Eisen
In festen Händen haltend, stehn von fern;
Sie wollen sich in heil’gem Eifer gern
Zum Dienste dieses Kinds bereit erweisen.

Doch näher zarte Jungfrau’n bei ihm stehn,
Die führen vor ihm auf geschmückte Reigen,
Und nimmer soll die hohe Freud’ vergehn.
Auf diese scheint des Kindleins Wort zu zeigen:
„Wollt ihr nicht frommen Kindersinn erwerben,
So seid ihr nimmer meines Reiches Erben.
Ein Greis, den Gold und Kron’ und Schwert umklirren,
Legt zu des Kindleins Füßen seine Krone;
Ein Weiser reichet einer Jungfrau Sohne
Der Auferstehung Bild im Duft der Myrrhen;

Ein Frommer, den die Welt nie konnt’ verwirren,
Sagt: "Weihrauch bring’ ich dem, der von dem throne
Der Gottheit stieg, dass er bei Menschen wohne,
Und Sterne sandt’, dass wir vom Weg nicht irren."
So taten Fürsten, Weise, Heil’ge. Holdes,
Auch mir gebornes Kindlein! liebevoll schaue
Auch hin zu mir, wenn ich einfältig bete.

In Armut nur ich vor Dein Antlitz trete, -
Doch wenn ich liebe, glaube und vertraue,
So sei’s statt Weihrauch Dir, statt Myrrh’ und Goldes!
Des Deutschen Doms erhabne, ernste Würde
Zeigt uns Maria wie in Himmelsmitten,
Und uns zu schützen, sind in edler Zierde
Hier Kön’ge, Helden, Jungfrau’n hingeschritten.

Still, Heil’ge, unsre sehnliche Begierde;
Legt zu des Kindes Füßen unsre Bitten,
Das sühnend einst des Erdenlebens Bürde
Für uns getragen und am Kreuz gelitten.

Fleht, dass wir glauben, was die Weisen schauten;
Entzündet uns der Jungfrau’n zarte Liebe,
Begründet uns der Helden fest Vertrauen.

Und dann lasst neu die treue Zeit uns schauen,
Wo dieses Denkmal, dass es ewig bliebe,
Zum Lob und Preis euch fromme Künstler bauten.

Eberhard von Groote 1789 - 1864

Das Kind von Bethlehem

Zu Bethlehem geboren
Ist uns ein Kindelein,
Das hab’ ich auserkoren,
Sein eigen will ich sein.
Eja, eja,
Sein eigen will ich sein.

In seiner Lieb’ versenken
Will ich mich ganz hinab,
Mein Herz will ich ihm schenken
Und alles, was ich hab’.
Eja, eja,
Und alles, was ich hab’.

O Kindelein, von Herzen
Will ich dich lieben sehr:
In Freuden und in Schmerzen,
Je länger mehr und mehr.
Eja, eja,
Je länger mehr und mehr.

Dazu dein’ Gnad’ mir gebe,
Bitt’ ich aus Herzensgrund,
Dass ich allein dir lebe
Jetzt und zu aller Stund’.
Eja, eja,
Jetzt und zu aller Stund’.

Friedrich Graf von Spree 1591 - 1635

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An der Straßenecke

An der Straßenecke, in der Häuser Gedränge,
in der Großstadt wogender Menschenmenge,
inmitten von Wagen, Karren, Karossen
ist heimlich ein Märchenwald entsprossen,
von leisem Glockenklingen durchhallt:
von Weihnachtsbäumen ein Tannenwald.
Da hält ein Wagen, ein Diener steigt aus
und nimmt den größten Baum mit nach Haus.
Ein Mütterchen kommt, und prüft und wegt,
bis endlich den rechten sie heimwärts trägt.
Verloren zur Seite ein Stämmchen stand,
das faßte des Werkmanns ruhige Hand.
So sah ich einen Baum nach den andern
in Schloß und Haus und Hütte wandern,
und schimmernd zog mit jedem Baum
ein duftiger, glänzender Märchentraum. -
Frohschaukelnd auf der Zweige Spitzen
schneeweißgeflügelte Englein sitzen.
Die einen spielen auf Zinken und Flöten,
die andern blasen die kleinen Trompeten,
die wiegen Puppen, die tragen Konfekt,
die haben Bleisoldaten versteckt,
die schieben Puppentheaterkulissen,
die werfen sich mit goldenen Nüssen,
und ganz zuhöchst, in der Hand einen Kringel,
steht triumphierend ein pausbackiger Schlingel.
Da tönt ein Singen, ein Weihnachtsreigen -
verschwunden sind alle zwischen den Zweigen.
Am Tannenbaum hängt, was in Händen sie trugen.
Ein Jubelschrei schallt; und von unten lugen
mit Äuglein, hell wie Weihnachtslichter,
glückselig lachende Kindergesichter.

Jakob Loewenberg 1856 - 1929

Das Kind beim Jesuskinde

Süße Mutter, sei gegrüßet!

Zeig’ mir doch dies Kindelein,
Das dein reiner Arm umschließet;
Sag’: Ist das mein Brüderlein?

Schaut so ernsthaft und so sinnig,
Blickt so zärtlich doch und lind.
Sel’ge Mutter, fromm und innig,
Ja, Du hast das schönste Kind. -

Kind, was bring’ ich nur für Gaben
her in Deinen dunklen Stall?
Willst Du all mein Spielzeug haben,
Meine Puppe, meinen Ball?

Alle Blumen will ich bringen,
Die in meinem Garten stehn,
Will dir singen, will Dir springen,

Nimmer wieder von Dir gehn.

Sag’ mir nur: Was soll ich machen?
Kränz’ und Krönlein, bunt und blank?
Soll ich weinen oder lachen?
Willst Du Flöt- und Zitherklang?

Was Du willst, das sollst Du haben,
Gib mir nur Dein Händelein. -
Fahrt nur hin, ihr andern Knaben
Ich kann eu’r Gespiel’ nicht sein. -

Lass mich eine Stell’ erwerben,
Kind, im Reich, das Du erwirbst!
Lehr’ mich beten, lehr’ mich sterben,
Wie Du lebst und wie Du stirbst.

Nun, Maria, voll Erbarmen
Reiche mir Dein Kindelein!
Dass ich zärtlich in den Armen
Wiege solch ein Brüderlein.

Luise Hensel 1798 - 1876

Das Glöcklein von Innisfare

Weihnachtsabend, Fest der Kleinen,

Wie sie harren auf dein Erscheinen!
Wie mit freudenroten Wangen
Jubelnd laut sie dich umfangen!

Weihnachtsabend, bei arm und reich,
Überall grünt dein Tannenzweig;
Überall brennen deine Kerzen,
Überall schlagen kleine Herzen,

Strecken hastig kleine Hände
Sich entgegen deiner Spende!
Überall grüßt dich, wo es sei,
Weihnachtsabend, ein Freudenschrei!

Weihnachtsabend, Fest der Kleinen!
Dorther grüßt dich leises Weinen,
Dort, wo Schottlands klarer Tweed
Rauscht durch Cheviots Waldgebiet,

Wo sich zwischen Felsenengen
Coldstreams Hütten zusammendrängen,
Dort im Stübchen, arm und kahl,
In der Dämmerung matten Strahl,
Wacht ein Kind am Schmerzenslager,
Drauf die Mutter, blass und hager,
Ächzt und stöhnt in Fieberqual.
Arme Mary! Zehnmal kaum
Sah sie blühen den Apfelbaum, -
Und schon gelben Sturm und Wetter
Ihr des Lebensbaumes Blätter.

Sorgend sitzt sie, horcht und lauscht,
Wie der Mutter Pulsschlag rauscht,
Blickt im Dunkeln scheu umher,
Und, das Herz von Kummer schwer,
Grüßt sie still mit leisem Weinen,
Weihnachtsabend, dein Erscheinen!

Durch die rauchgeschwärzten Scheiben
Irrt ihr Blick und starrt hinaus
In des Nachtgewölkes Treiben.
Sieh! da geht im Nachbarhaus
Licht an Licht auf, hell wie Sterne,
Weihnachtsjubel schallt von ferne,
Froher Spiele Saus und Braus.

Und vor Kummer und vor Sehnen
Heißer fließen Marys Tränen,
Und ihr Herz wird trüb und trüber.
Horch! - Da schallt das Lied herüber,
Das zur Weihnachtsfeierstunde
Dorten geht von Mund zu Munde.
Also weht’s von ferne her:

"Im Kloster von Innisfare
Da tönt nicht Chor noch Orgel mehr;
Die schlimmen Sachsen warfen’s nieder.
Seitdem erhob es sich nicht wieder.
In Trümmern liegt’s, mich dauert’s sehr,

Das Kloster von Innisfare
Nur eine Kapelle ist übrig mehr;
Drin hängt ein Glöcklein von gutem Klange;
Zieht einer zur rechten Zeit am Strange,
Wirkt’s Wunder rings im Land umher -
Das Glöcklein von Innisfare.

Das Glöcklein von Innisfare!
Und liegt ein Kranker danieder schwer,
Dass er wieder euch gesunde,
In der Christnacht zwölfter Stunde
Zieht das Glöcklein, ich rat’ euch’s sehr,
Das Glöcklein von Innisfare."

Leise war das Lied verklungen,
Und ein Seufzer, dumpf und schwer,
Tief vom Herzen losgerungen,
Tönt vom Schmerzenslager her.
Und der Worte mächtig kaum,
Stammelt die Kranke im Fiebertraum:

"Ja, die Glocke von Innisfare!
Wenn noch dein Vater am Leben wär’,
Dass er das Glöcklein mir läuten ginge,
So entkäm’ ich des Todes Schlinge,
Müsste nicht hier in Not verderben.
Mary, mein Kind, da müsst’ ich nicht sterben,
Wenn der Vater noch am Leben wär’."
Spricht’s und sinkt zurück wieder,
Und Erschöpfung, bleiern schwer,
Lähmt die Zunge, lähmt die Glieder,
Schweigend senkt die Nacht sich nieder,
Rings ersterben Sang und Tanz,
Festgejubel und Lichterglanz. -
Stille wird’s in allen Hütten,
Christnacht kommt heran geschritten.
Durch Coldstreams Schlucht weht Sturmgebraus
Und löscht am Himmel die Sterne aus.
Schnee wirbelt nieder, dicht und schwer,
Elf Schläge dröhnen vom Turme her.
Der Riegel klirrt, es knarrt die Tür.
Wer wagt ins Freie sich herfür?
Wer wagt in die wilde Nacht sich hinaus,
In Schneegestöber und Sturmgebraus?
Ein Mädchen ist’s, zart, schmächtig, klein;
Wohl hüllt es in sein Tuch sich ein,
Doch gibt’s die Füße nackt dem Eis,
Die blonden Locken dem Sturme preis.
Ein Stab bewehrt die eine Hand,
Die andre hält der Leuchte Brand.
So eilt sie hin, rasch wie der Wind,
Und riet’ ihr einer: "Steh still, mein Kind!
Der Sturm verweht dich in seiner Flucht,
Der Schnee begräbt dich mit seiner Wucht,
Kehr’ heim ins schützende Gemach,
Drauf spräch’ sie nur: "Habt schönen Dank!
Die Mutter liegt daheim schwerkrank!
Muss läuten das Glöcklein von Innisfare,
Mein Vater ist nicht am Leben mehr."
Das spräche sie und eilte fort. -
Nehm’ Gott sie denn in seinen Hort!

Bergan, bergunter, hinab, hinauf -
So stürmt sie hin in raschem Lauf.
Schnee birgt die Kluft und deckt den Stein,
Hab’ acht! Glatt ist der Felsenrain.
Sie strauchelt, - sie gleitet, - weh, sie fällt! -
Die Leuchte liegt am Stein zerschellt. -
Sie aber rafft sich frisch empor
Und eilt dahin, rasch wie zuvor.

Was aber, horch! trabt hintendrein?
Sollt’ es ihr treuer Haushund sein?
Doch dünkt mich fast das graue Tier
Ein Wolf. Nun ist’s vorbei mit ihr!
Schon naht er knurrend und fletscht den Zahn
Und fasst ihr Plaid und springt sie an.

Da weicht ihm unterm Fuß der Grund,
Er sinkt in der Wolfsgrub’ offnem Schlund.
Die Decke, die unter dem Kinde nicht brach,
Sie gab bei dem Sprung des Tieres nach;
Ihr Plaid nur zerrt’s mit sich hinab.
Sie aber, sich kreuzend, im raschen Trab
Eilt mutig weiter hinab, hinauf, -
Bergan, bergunter im flücht’gen Lauf!

Wohl trieft ihr Röcklein, wohl trieft ihr Haar,
Wohl steht auf der Stirne der Schweiß ihr klar,
Wohl wirbelt der Schnee rings schwer und dicht,
Sie achtet’s nicht, sie weiß es nicht, -
Nach Innisfare nur steht ihr Sinn.
Doch halt! - Wo trug ihr Fuß sie hin?
Weil ihr die Leuchte dort zerbrach,
Ging irrend falschem Pfad sie nach.

Das Kloster liegt drüben auf der Höh’,
Und sie - steht unten tief am See.
Wenn Eis auch die Fluten in Fesseln legt,
Wer weiß, ob’s hält, wer weiß, ob’s trägt?
Und soll sie zurücke? - Nimmermehr!
Da dröhnen drei Schläge vom Dorfe her.

„Drei Viertel auf zwölf! - So helf’ mir Gott!
Ich muss hinüber, und wär’ es mein Tod!"
Da ist sie schon am Uferrand -
Halt ein, mein Kind, und bleib am Land!
Das Eis ist dünn, noch ist es Zeit -
Schon kracht’s und prasselt’s weit und breit -
Da bricht’s - ein Schrei! - Nehm’ deine Huld
sie gnädig auf, die rein von Schuld! -
Doch nein, noch flimmert ihr weiß Gewand,
Von Scholle zu Scholle springt sie ans Land.

Nun ist sie drüben, und nun im Lauf
Stürmt sie den Klosterberg hinauf. -
Nun ist sie oben, nun ist’s erreicht,
Nun schlägt das Herz ihr frei und leicht,
Nun atmet sie auf, tief - frei - und lang,
Es ist vollbracht der schwere Gang.
Und vorwärts dringt in voller Lust
Sie durch der Trümmer Schutt und Wust.
Nur eine Kapelle ist übrig mehr,
Dort ragt ihr spitzes Türmlein her,
Und aus dem Türmlein glänzt von fern
die Glocke her, ein Rettungsstern.

Die Tür steht offen. - Sie tritt hinein. -
Nun lass das Werk vollendet sein!
Zieh an das Glöcklein, dass es klingt
Und deine Mutter Genesung bringt!

Was säumst du, Kind, was suchst du lang?
Greif zu! Herr Gott! Es fehlt der Strang!
Zu ihren Füßen liegt im Staub
Sein karger Rest, des Moders Raub;
Die Treppe stürzte ein im Brand,
Die sonst empor zum Turm sich wand.
Kein Weg, kein Steg, der aufwärts führt,
Kein Hebel, der die Glocke rührt!
Du armes Kind! Des Sturms Gebraus
Pfeift durch die Mauern und höhnt dich aus.
Vergebens kamst du durch Wind und Schnee,
Vergebens drangst du über den See,
Vergebens streckst du die Arme dein
Zur Glock’ empor! - Es soll nicht sein! -
Im Dorfe schlägt es Mitternacht, -
Der Himmel will’s nicht, sein ist die Macht!

Starr stand das Kind, doch wie’s vernahm
Den Stundenschlag, zu sich es kam
Und wirft sich nieder auf den Stein
Und faltet fromm die Hände klein,
Und betet: "Liebes Christkind Du!
Hör’ gnädig der armen Mary zu!
Die Mutter sagt - so ist’s auch wahr -
Du kämst zu uns Kindern Jahr für Jahr,
Du gingst vorbei an der Schlimmen Haus,
Den Frommen teilest du Gaben aus.
So bitt’ ich denn, vergiss nicht mein,
Christkind, in Deinem Strahlenschein!
Und weil ich heuer nichts bekomme -
Und war doch eines von den Frommen -
So bitt’ ich dich, gewähre mir
Nur ein paar Schläge der Glocke hier,
Dass mir die Mutter am Leben bleib’
Und neu sich stärk’ ihr siecher Leib!
Gewähr’ der armen Mary dies,
Ich heiß’ ja, wie deine Mutter hieß."

Und spricht’s - und heiß vom Antlitz rinnt
Ein Tränenstrom dem armen Kind.
Und eh im Dorf noch der zwölfte Schlag
Verkündet einen neuen Tag,
Da plötzlich regt sich’s,
Da - horch - bewegt sich’s, -
Da schwingt sich’s im Kreise, -
Da schallet leise
Ein Schlag - noch einer, und noch mehr -
Da läutet die Glocke von Innisfare.
Das tat der Sturm nicht,
Des rohe Macht
Dahintobt brausend durch die Nacht.
Das ist der Herr, der Gewährung nickt
Dem Kind, das gläubig aufwärts blickt!

Und wie hinaus über Berg und Wald
Mit mächtigem Ruf die Glocke schallt,
Da mischt sich dem Kinde wie Engelgesang
Der Mutter Stimme in ihren Klng.

"Gerettet!" - weht’s ihm von ferne her
Ins Geläute der Glocke von Innisfare.

Friedrich Halm 1806 - 1871

Das Christkind in der Fremde

Ich habe bei Becherschimmer

Gestern allein gewacht
Und habe wohl, wie immer,
An Schlachten und Stürme gedacht.

Der Wein, der kraftgewürzte,
War hell wie Heldenblut,
Doch, je mehr ich hinunterstürzte,
Je trüber ward mein Mut.

Ich mocht’ es nicht mehr tragen,
Ich ging in die Nacht hinein;
Lichtwellen sah ich schlagen
Aus Fenster und Fensterlein.

Da sah wie ein Bettlerkind ich
In jeden erhellten Raum;
Wo meine Mutter find’ ich,
Wo steht mein Weihnachtsbaum?

Und als ich kam nach Hause,
Was ist das in aller Welt?
Da war in meiner Klause
Ein jedes Fenster erhellt.

Und als ich trat ins Zimmer,
Da war’s nicht mehr ein Traum,
Da stand im vollsten Schimmer
Der schönste Weihnachtsbaum.

Und an dem Strahl der Kerzen,
Da fühlt’ ich, wie zerschmolz
Im sturmbegierigen Herzen
Der wilde, sehnende Stolz.

Es war so mild zu schauen,
wie jedes Lichtlein glomm,
In die Augen tät’ mir tauen
Ein Fühlen kindesfromm.

Mir war’s, als dürft’ ich träumen,
Ich sei nicht mehr verwaist,
Und es webte in den Räumen
Meiner Mutter süßer Geist.

Doch die den Baum mir stellten
In meine öde Nacht,
Mag’s ihnen Gott vergelten,
Wie selig sie mich gemacht!

Moritz von Strachwitz 1822 - 1847

An den Messias


An den Messias


Wie soll ich dich empfangen?
Und wie begegn’ ich dir?
O aller Welt Verlangen,
Du meiner Seele Zier!
O Jesu, Jesu setze
Mir selbst die Fackel bei,
Damit, was dich ergetze,
Mir kund und wissend sei.

Dein Zion streut dir Palmen
Und grüne Zweige hin,
Und ich will dir in Psalmen
Ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
In stetem Namen dienen,
So gut es kann und weiß.

Was hast du unterlassen
Zu meinem Trost und Freud’,
Als Leib und Seele saßen
In ihrem größten Leid?
Als mir das Reich genommen,
Da Fried’ und Freude lacht,
Bist du, mein Heil, gekommen
Und hast mich froh gemacht.

Ich lag in schweren Banden,
Du kommst und machst mich los;
Ich stund in Spott und Schanden,
Du kommst und machst mich groß,
Und hebst mich hoch zu Ehren,
Und schenkst mir großes Gut,
Das sich nicht lässt verzehren,
Wie ird’scher Reichtum tut.

Nichts, nichts hat dich getrieben
Zu mir vom Himmelszelt,
Als das geliebte Lieben,
Womit du alle Welt
In ihren tausend Plagen
Und großen Jammerslast,
Die kein Mund aus kann sagen,
So fest umfangen hast.

Das schreib dir in dein Herze,
Du herzbetrübtes Heer,
Bei welchem Gram und Schmerze
Sich häuft je mehr und mehr.
Seid unverzagt, ihr habet
die Hilfe vor der Tür:
Der eure Herzen labet
Und tröstet, steht allhier!

Ihr dürft euch nicht bemühen,
Noch sorgen Tag und Nacht,
Wie ihr ihn wollet ziehen
Mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen,
Ist voller Lieb’ und Lust,
All Angst und Not zu stillen,
Die ihm an euch bewusst.

Auch dürft ihr nicht erschrecken
Vor eurer Sünden Schuld.
Nein, Jesu will sie decken
Mit seiner Lieb’ und Huld!
Er kommt, er kommt, den Sündern
Zum Trost und wahren Heil,
Schafft, dass bei Gottes Kindern
Verbleib’ ihr Erb’ und Teil.

Was fragt ihr nach dem Schreien
Der Feind’ und ihrer Tück’?
Der Herr wird sie zerstreuen
In einem Augenblick.
Er kommt, er kommt, ein König,
Dem wahrlich alle Feind’
Auf Erden viel zu wenig
Zum Widerstande seind.

Er kommt zum Weltgerichte,
Zum Fluch dem, der ihm flucht,
Mit Gnad’ und süßem Lichte
Dem, der ihn liebt und sucht.
Ach komm! ach komm, o Sonne!
Und hol’ und allzumal
Zum ew’gen Licht und Wonne
In deinen Freudensaal.

Paul Gerhardt 1607 - 1676

An das Jesuskind



An das Jesuskind


Erstes Kind:
Jesulein, ich liebe Dich,
Süßes Kind im Krippelein;
Schaue liebend auch auf mich,
Holdes Kindelein.

Ach, wer ist so arm wie Du,
Und wie Du voll Not und Schmerz?
Kindlein, doch zu süßer Ruh’
Biet’ ich Dir mein Herz.

Nimm das zage gütig an,
Das in Demut Dir sich naht,
Und zu Deinem Thron hinan
Leite seinen Pfad.

Bist Du auch so klein und arm,
Himmelskind im kalten Stall,
Schlägt Dein Herz doch liebewarm
Für die Menschen all.

Jesulein, ich liebe Dich,
Holdes Kind im Krippelein,
Und ich will auch ewiglich
Dankbar Dir mich weih’n.

Zweites Kind:
Zu Deinen Füßen knie ich hier,
Und was ich habe, bring’ ich Dir.
O lass es ganz Dein eigen sein,
Und segne mich, o Jesulein.

Es dienen dir die Engel all,
Und doch ruhst Du im armen Stall.
Mach’ mich wie Du so arm und klein,
Und segne mich, o Jesulein.

Du steigst von Deines Vaters Thron
Und wirst für mich ein Menschensohn.
O lass zu Deinem Dienst mich weih’n,
Und segne mich, o Jesulein.

Hedwig Dransfeld 1871 - 1925

Ich bin der Weg


Ich bin der Weg
Ich bin das Licht
Ich bin die Dunkelheit in der Nacht
Ich höre deine Hoffnungen
Ich fühle deine Träume
Und in der Dunkelheit höre ich deine Schreie
Dreh dich nicht weg
Nimm nur meine Hand
Und wenn dein letzter Augenblick gekommen ist
Werde ich da sein
Ich werde dich niemals verlassen
Alles was ich von dir möchte
Glauben